Mesenterialischämie bei selektiver Hirnperfusion

HintergrundObwohl die mesenteriale Durchblutung bei komplexen Aortenbogeneingriffen mit hypothermem Kreislaufstillstand („hypothermic circulatory arrest“, HCA) und selektiver zerebraler Perfusion („selective cerebral perfusion“, SCP) kompromittiert ist, bietet tiefe Hypothermie hierbei ausreichenden...

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Published in:Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie Thorax- und Gefässchirurgie, 2014-04, Vol.28 (2), p.141-152
Main Authors: Haldenwang, P.L, Klein, T, Neef, K, Zeriouh, M, Riet, T, Sterner-Kock, A, Christ, H, Wahlers, T, Strauch, J.T
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Summary:HintergrundObwohl die mesenteriale Durchblutung bei komplexen Aortenbogeneingriffen mit hypothermem Kreislaufstillstand („hypothermic circulatory arrest“, HCA) und selektiver zerebraler Perfusion („selective cerebral perfusion“, SCP) kompromittiert ist, bietet tiefe Hypothermie hierbei ausreichenden Ischämieschutz. Dem Trend der letzten Jahre folgend, werden Eingriffe an der thorakalen Aorta jedoch zunehmend bei moderater (25–29 °C) bzw. milder Hypothermie (≥ 30 °C) durchgeführt. Unter diesen Bedingungen bleibt eine mesenteriale Schädigung nicht aus.Ziel der ArbeitZiel der experimentellen Studie am Großtiermodel war die Evaluierung einer zusätzlich zu der SCP durchgeführten „Low-flow“-Perfusion der unteren Körperhälfte („lower body perfusion“, LBP) bzw. deren Einflusses auf den viszeralen Blutfluss, der oxidativen Schädigung sowie der unspezifischen inflammatorischen Antwort in Jejunum und Kolon bei prolongiertem Kreislaufstillstand.Material und MethodeNach Anschluss an die extrakorporale Zirkulation (EKZ) wurden 14 weibliche Schweine (35–45 kgKG) auf 28 °C gekühlt und zunächst einem 10-minütigen HCA ausgesetzt. Danach wurden die Tiere randomisiert für 60 min wie folgt perfundiert: SCP-Gruppe (n = 7): SCP-Fluss: 10 ml/kgKG/min + Ischämie der unteren Körperhälfte, „Combined-selective-cerebral-and-lower-body-perfusion“(CLBP)-Gruppe (n = 7): SCP-Fluss: 10 ml/kgKG/min + LBP-Fluss: 20 ml/kgKG/min. Nach Beendigung der SCP wurden sämtliche Tiere systemisch erwärmt, die EKZ nach Erreichen der Normothermie ausgeschlichen und die Tiere für weitere 60 min hämodynamisch überwacht. Mesenteriale Blutflussmessungen (via Injektion fluoreszierender Mikrosphären), die Bestimmung der Entzündungsmarker Interleukin(IL)-6, Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-α und p38 im mesenterialen Gewebe [immunhistologische Untersuchung/“real-time polymerase chain reaction“ (RT-PCR)] sowie der flusszytometrische Nachweis einer oxidativen DNA-Schädigung im portalvenösen Blut [“Fluorescence-activated-cell-sorting“(FACS)-Analyse] wurden perioperativ zu 6 Messzeitpunkten durchgeführt: Baseline (vor Anschluss der EKZ); nach 5 und 60 min SCP; 5 min, 30 min und 60 min nach Weaning von der EKZ.ErgebnisseDie isolierte SCP erbrachte einen mesenterialen Residualfluss von lediglich 3 % der physiologischen Blutflussrate von 76 ± 40 ml/min/100 g (Kolon) bzw. 53 ± 29 ml/min/100 g (Jejunum), gefolgt von einer reaktiven mesenterialen Hyperperfusion von bis zu 200 % in der Reperfusionsphase. Hingegen führte die CLBP z
ISSN:0930-9225
1435-1277