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Aktuelle Aspekte zur operativen Therapie des primären Ovarialkarzinoms

Durch das zunächst asymptomatische und später unspezifische Beschwerdebild wird das Ovarialkarzinom im Großteil der Fälle im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Ein wichtiger prognostischer Faktor ist das Erreichen der makroskopischen Tumorfreiheit im Rahmen der Primäroperation. Dies geht mit...

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Published in:Gynäkologie (Heidelberg, Germany) Germany), 2022-03, Vol.55 (3), p.155-163
Main Authors: v. Bülow, Charlotte, Prieske, Katharina, Jäger, Anna, Schmalfeldt, Barbara
Format: Article
Language:ger
Subjects:
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Description
Summary:Durch das zunächst asymptomatische und später unspezifische Beschwerdebild wird das Ovarialkarzinom im Großteil der Fälle im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Ein wichtiger prognostischer Faktor ist das Erreichen der makroskopischen Tumorfreiheit im Rahmen der Primäroperation. Dies geht mit einem medianen Überlebensvorteil von > 5 Jahren einher. Die systematische LNE (Lymphonodektomie) hat beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom mit unauffälligen Lymphknoten nach aktueller Datenlage keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben und sollte daher ab dem Stadium IIB bei in der Bildgebung und palpatorisch unauffälligen Lymphknoten auch nicht mehr durchgeführt werden. Im frühen Krankheitsstadium ist die Operation im Sinne eines Stagings primär von diagnostischer Bedeutung. In diesen Fällen bleibt die systematische LNE ein wichtiger Bestandteil der Operation, um den Nodalstatus und damit das FIGO(Fédération Internationale de Gynécologie et dʼObstétrique)-Stadium korrekt festlegen zu können. Auch das perioperative Management hat Auswirkungen auf das Gesamtüberleben und führte zuletzt zu einer Reduktion von frühen Ereignissen im QS(Qualitätssicherung)-Programm der AGO(Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie)-Ovar. Internationale Studien zum ERAS(Enhanced Recovery After Surgery)-Protokoll konnten zeigen, dass über einen multimodalen Ansatz mit schnellerer postoperativer Erholung verbunden mit einer kürzeren Liegedauer letztlich auch Kosten für das Gesundheitssystem reduziert werden können. Der international kontrovers diskutierten Frage zum optimalen Operationszeitpunkt widmet sich die TRUST-Studie erneut und auf höchstem operativem Niveau. Ergebnisse werden für 2024 erwartet.
ISSN:2731-7102
2731-7110
DOI:10.1007/s00129-022-04905-w