Schadensfallanalyse von Erdwärmesondenbohrungen in Baden-Württemberg

Zusammenfassung Seit dem Bekanntwerden erster Schadensfälle im Zusammenhang mit Erdwärmesonden wächst in Baden-Württemberg die Verunsicherung in der Bevölkerung und die Zahl der jährlichen Neuinstallationen ist seit 2009 rückläufig. In dieser Studie konnten Ursachen und Auswirkungen anhand geologisc...

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Published in:Grundwasser 2014-12, Vol.19 (4), p.275-286
Main Authors: Grimm, Manuel, Stober, Ingrid, Kohl, Thomas, Blum, Philipp
Format: Article
Language:ger
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Description
Summary:Zusammenfassung Seit dem Bekanntwerden erster Schadensfälle im Zusammenhang mit Erdwärmesonden wächst in Baden-Württemberg die Verunsicherung in der Bevölkerung und die Zahl der jährlichen Neuinstallationen ist seit 2009 rückläufig. In dieser Studie konnten Ursachen und Auswirkungen anhand geologischer und hydrogeologischer Charakterisierung der entstandenen Schadensfälle zu konzeptionellen Schadensmodellen zusammengefasst werden. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass in 90 % der Fälle lokale Grundwasservorkommen, mit auf- oder absteigenden Potenzialen, beteiligt waren und die Ursachen in einer unvollständigen, undichten Hinterfüllung der Erdwärmesonde liegen. Des Weiteren liegt die Schadensursache in fast 70 % der Fälle im Bereich der Grenze zwischen Keuper und Muschelkalk. Eine erste Gefahreneinschätzung hat ergeben, dass sich die Wahrscheinlichkeit eines Schadenfalls, mit Erreichen der Grenze zwischen Keuper und Muschelkalk um das 40-fache erhöht. Trotz mittlerweile über 30.000 funktionierender Erdwärmesonden allein in Baden-Württemberg gilt es weitere Risikominimierungsstrategien zu entwickeln, um zukünftige Schadensfälle zu vermeiden.
ISSN:1430-483X
1432-1165